Dresden (epd). Der Dresdner Kreuzchor sorgt sich um seinen Sängernachwuchs. Wegen der Corona-Pandemie hätten etliche der sonst üblichen Besuche in Grundschulen ausfallen müssen, sagte die Sprecherin des Knabenchores, Nina Bewerunge, am Dienstag in Dresden dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das führe nun zu Unsicherheiten bei der Planung. In den Vorjahren habe es kaum Nachwuchsschwierigkeiten gegeben.
Normalerweise würden Sänger in den Schulen von Mitarbeitern des Kreuzchores persönlich eingeladen. Wegen des Lockdowns ginge das aber derzeit nicht. So seien lediglich Briefe in den Grundschulen verteilt worden, die zu einer Kennenlernstunde am 24. Februar einladen. In den vergangenen Jahren waren dazu jeweils zwischen 40 und 50 Jungen begrüßt worden.
Allerdings sei derzeit noch nicht sicher, ob der Termin coronabedingt überhaupt stattfinden kann. Es wäre der erste direkte Kontakt für die jungen Schüler mit dem Kreuzchor. In der Regel entscheiden sich laut Bewerunge danach zwischen 20 und 25 Jungs für eine regelmäßige wöchentliche Unterrichtsstunde beim Kreuzchor.
Jedes Jahr werden der Sprecherin zufolge etwa 24 Jungen neu in den Kreuzchor aufgenommen und zwar mit Beginn der vierten Klasse. Ein Jahr zuvor besuchen sie eine Vorbereitungsklasse und legen am Ende des Schuljahres eine Aufnahmeprüfung ab. Die vierte Klasse gilt als Probejahr, die Jungen dürfen aber schon bei einigen Auftritten dabei sein.
Der Dresdner Kreuzchor blickt auf eine mehr als 800-jährige Tradition zurück. Ihm gehören rund 120 Sänger im Alter von 9 bis 18 Jahren an. Sein angestammter Platz ist die Dresdner Kreuzkirche. Träger des Kreuzchores ist die Stadt Dresden.