Größte evangelische Landeskirche hat weniger Einbußen als erwartet

Größte evangelische Landeskirche hat weniger Einbußen als erwartet

Hannover (epd). Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hat im vergangenen Jahr weniger Ausfälle bei der Kirchensteuer verkraften müssen als zunächst befürchtet. "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", sagte Finanzchef Rolf Krämer am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er bezifferte die Einbußen auf rund fünf Prozent. Das sind etwa 30 Millionen Euro weniger als im Haushaltsansatz für 2020. Die Verluste könnten durch eine im Sommer verhängte Haushaltssperre und durch Ersparnisse ausgeglichen werden, erläuterte Krämer.

Insgesamt nahm die hannoversche Landeskirche im vergangenen Jahr 556 Millionen Euro an Kirchensteuern ein - eingeplant waren 586 Millionen. Noch zu Beginn der Corona-Krise hatte Deutschlands größte evangelische Landeskirche deutlich höhere Einbußen befürchtet. Finanzchef Krämer rechnete damals mit Ausfällen von bis zu 15 Prozent - das wären rund 90 Millionen Euro gewesen. Zur hannoverschen Landeskirche gehören rund 2,4 Millionen Mitglieder in 1.235 Gemeinden. Am deutlichsten seien die Verluste im April und Mai ausgefallen, berichtete Krämer. Bis Dezember habe es in jedem Monat ein Minus gegeben.

Die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) rechnet für ihre 20 Landeskirchen insgesamt mit einem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen zwischen 5,5 und 8,5 Prozent für 2020. Ursprünglich war die EKD von einem Einnahmenrückgang von mindestens zehn bis gebietsweise sogar 25 Prozent ausgegangen. Zu den Rückgängen bei der Kirchensteuer trägt in der Corona-Zeit vor allem die Kurzarbeit bei, denn auf das Kurzarbeitergeld wird keine Lohnsteuer und somit auch keine Kirchensteuer erhoben, die an die Lohn- und Einkommenssteuer gekoppelt ist.