Bochum (epd). Angesichts der weltweiten ökologischen Herausforderungen muss sich die globale Finanzwelt nach Einschätzung der GLS Bank einem radikalen Wandel unterziehen. Notwendig sei dazu eine Konzentration auf nachhaltiges Wirtschaften, sagte der Vorstandssprecher der nach eigenen Angaben weltweit ersten Ökobank, Thomas Jorberg, bei Vorlage der Bilanz am Montag in Bochum.
Das Bank- und Finanzmarktsystem habe bisher ohne Rücksicht auf die drohende Klimakatastrophe oder den Kollaps der Biodiversität in erster Linie Kapital gebildet und vermehrt, kritisierte Jorberg. Künftig müsse dieses Geld wieder in Natur- und Sozialvermögen umgewandelt werden: "Die Bank von morgen muss das Geld für Natur und Mensch nutzen. Dazu gehört zum Beispiel, mit der eigenen Wirtschaftsweise das Pariser Klimaabkommen zu unterstützen und 2035 klimaneutral zu sein", erläuterte der GLS-Vorstandssprecher.
Die GLS Bank (das Kürzel steht für "Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken") sieht sich in diesem Wettbewerb gut aufgestellt. Sie finanziert nach eigenen Angaben nur sozial-ökologisch orientierte Unternehmen. Das Geschäftsmodell zeigte sich auch im Vorjahr erfolgreich. Laut der Bilanz kletterte das Kreditvolumen gegenüber 2019 um zwölf Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme stieg um annähernd 20 Prozent auf acht Milliarden Euro. Auch die Kunden honorierten die Ausrichtung der Bank. Im Vorjahr stieg ihre Zahl um 15,7 Prozent oder 38.000 auf 280.000.