Genf (epd). Weit mehr als 200.000 Menschen sind laut den UN vor der Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik geflüchtet. Die Massenvertreibungen in dem Bürgerkriegsland hätten sich in weniger als zwei Monaten zugetragen, teilte ein Sprecher der Hilfswerkes UNHCR am Freitag in Genf mit.
Seinen Angaben zufolge sind rund 100.000 Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Rund 92.000 Einwohner der Zentralafrikanischen Republik hätten sich in die Demokratische Republik Kongo durchgeschlagen, weitere 13.000 hielten sich nun in Kamerun, dem Tschad und der Republik Kongo auf.
Die Kämpfe in der Zentralafrikanischen Republik behinderten die humanitäre Versorgung der Binnenflüchtlinge erheblich, führte der Sprecher aus. Zehntausende Kinder, Frauen und Männer lebten in entlegenen Gebieten von der Hand in den Mund.
Im Dezember hatten sich mehrere Milizen zum Bündnis CPC zusammengeschlossen, das sich seither immer wieder schwere Kämpfe mit der zentralafrikanischen Armee und internationalen Truppen liefert. Das Rebellenbündnis war kurz vor den Präsidentschaftswahlen am 27. Dezember gegründet worden, bei denen Präsident Faustin Archange Touadéra laut offiziellem Ergebnis wiedergewählt wurde. Die Regierung warf dem früheren Präsidenten François Bozizé vor, die Rebellen zu unterstützen und einen Coup zu planen.
Das Verfassungsgericht bestätigte am Montag den Wahlsieg Touadéras. Die Opposition hat wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten und der schlechten Sicherheitslage Neuwahlen gefordert. Die Zentralafrikanische Republik mit knapp fünf Millionen Einwohnern geriet nach dem Sturz von Präsident Bozizé im März 2013 in einen blutigen Konflikt und kommt bis heute nicht zur Ruhe.