Frankfurt a.M., Goma (epd). Im weltberühmten Virunga-Nationalpark im Ostkongo hat eine bewaffnete Gruppe sechs Parkwächter getötet. Ein weiterer Ranger sei bei dem Angriff am Sonntag schwer verletzt worden, teilte die Verwaltung des Parks am Sonntagabend mit. Der Virunga-Nationalpark gehört zum Unesco-Welterbe und ist unter anderem Heimat von Berggorillas. Er liegt im von Rebellen umkämpften Osten der Demokratischen Republik Kongo.
Die Parkwächter seien am Sonntag bei einem Rundgang zu Fuß aus dem Hinterhalt angegriffen worden, heißt es in der Erklärung des Parks. Erste Hinweise deuteten darauf hin, dass lokale Milizen, sogenannte Mai-Mai, für die Tat verantwortlich seien. Bei einem ähnlichen Rebellenangriff waren im April 17 Mitarbeiter getötet worden. Seit der Gründung des Parks 1925 wurden mehr als 200 Ranger getötet.
Der Virunga-Park ist der älteste Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo und gehört seit 1979 zum Unesco-Weltkulturerbe. Immer wieder dringen bewaffnete Banden in das 7.800 Quadratkilometer große Schutzgebiet ein, unter anderem um Tiere zu wildern und Rohstoffe abzubauen. Zwischen 2018 und 2019 war der Park wegen anhaltender Gewalt fast ein Jahr für Touristen geschlossen.