Bonn (epd). Der langjährige Sekretär der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Hans Langendörfer SJ, ist am Mittwoch in den Ruhestand verabschiedet worden. Wie die Bischofskonferenz mitteilte, war Langendörfer 24 Jahre lang im Amt und erlebte vier Vorsitzende: Kardinal Karl Lehmann, Erzbischof Robert Zollitsch, Kardinal Reinhard Marx und den amtierenden Vorsitzenden, den Limburger Bischof Georg Bätzing.
Die Bischofskonferenz wählt erst Ende Februar auf ihrer Online-Vollversammlung Langendörfers Nachfolger oder seine Nachfolgerin. Bis dahin teilen sich übergangsweise zwei kommissarische Nachfolger die Aufgaben des 70-Jährigen. Für die Zeit vom 7. Januar bis zum Dienstantritt einer Nachfolge ist der Bereichsleiter Weltkirche und Migration im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Ulrich Pöner, amtierender Sekretär. Geschäftsführer des Verbandes der Diözesen Deutschlands wird vorübergehend der bisher stellvertretende Geschäftsführer Matthias Meyer.
Bätzing dankte Langendörfer für dessen Dienst. Die Debatte über den Ausstieg aus der Schwangerschaftskonfliktberatung, die Enthüllungen des Missbrauchskandals und der katholische Reformprozess hätten Langendörfers Dienstzeit geprägt, schrieb Bätzing in einem Brief an Langendörfer. "24 Jahre bedeuten für mich, Dir aufrichtigen Dank für Weitsicht und Umsicht, die Liebe zum Detail und die visionäre Kraft einer frohmachenden, den Menschen dienlichen Kirche zu sagen, die Du verwirklicht hast", so Bätzing.
Der Jesuitenpater Langendörfer hatte im vergangenen Jahr erklärt, das Amt des Sekretärs in jüngere Hände übergeben zu wollen. Er hatte sich jedoch bereiterklärt, seine Amtszeit bis mindestens Ende 2020 zu verlängern, da sich die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin hinzog. Zuletzt hatte die Bischofskonferenz unter anderem mit einer Stellenanzeige in der Wochenzeitung "Die Zeit" nach Bewerbern gesucht. Reformorientierte Kräfte in der Kirche wünschen sich eine Frau als Sekretärin, auch um die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche zu stärken.