Berlin (epd). Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hat dem Bund eine schlechte Koordinierung der Verteilung des Corona-Impfstoffs an die Bundesländer vorgeworfen. Die Länder hätten bisher zu wenige Impfdosen erhalten, sagte Kalayci am Mittwoch im Berliner RBB-Inforadio: "Wir haben dieses Jahr 58.500 Impfdosen, eine Lieferung steht noch aus." Dies reiche jedoch gerade einmal für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeheimen.
Der Bund habe nun zugesagt, dass Berlin ab Anfang des neuen Jahres knapp 30.000 Impfdosen bekommen soll, sagte Kalayci. Es gebe jedoch Unsicherheiten bei den Lieferterminen. Dies mache die Planung extrem schwierig. Deshalb seien die Berliner Impfzentren auch nicht im Vollbetrieb. Wann alle sechs Berliner Impfzentren ihren Betrieb aufnehmen können, hänge von den weiteren Impfstoff-Lieferungen ab.
Berlin war vor wenigen Tagen mit einem Impfzentrum an den Start gegangen, außerdem sind mobile Teams in Pflegeeinrichtungen im Einsatz. Das Impfzentrum wird jedoch vom 31. Dezember bis 3. Januar vorübergehend wieder geschlossen.
Es ärgere sie maßlos, dass derzeit noch nicht bekannt sei, was in der ersten Kalenderwoche 2021 erwartet werden könne, sagte Kalayci: "Kommt der Impfstoff Montag oder Sonntag?" Dies sei jedoch für die Planung und die Terminbuchungen ungemein wichtig. "Wir sind alle enttäuscht über die geringen Mengen", sagte die Gesundheitssenatorin.