Steinmeier ruft zum Impfen auf

Steinmeier ruft zum Impfen auf
Mit Blick auf die erwartete Impfstoffzulassung spricht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier von einem "Tag der Hoffnung". Zugleich ruft er zu einer großen Impfbereitschaft als "Akt der Solidarität" auf. Auch der Corona-Toten solle gedacht werden.

Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hofft auf eine große Impfbereitschaft in der Bevölkerung. Eine Corona-Impfung "ist auch ein Akt gesamtgesellschaftlicher Solidarität", sagte Steinmeier am Montag beim Besuch des größten Impfzentrums in Berlin. Es sei eine große Zahl von Impfungen nötig, um eine weitgehende Immunisierung der Bevölkerung zu erreichen. Eine Impfpflicht sei jedoch nicht in Vorbereitung.

Zugleich kündigte der Bundespräsident an, dass in Deutschland 2021 mit einer zentralen Gedenkfeier der Corona-Toten gedacht werden solle. "Ich werde dazu das Gespräch mit den anderen Verfassungsorganen suchen, um dazu im nächsten Jahr den geeigneten Zeitpunkt zu finden", sagte Steinmeier. Neben einem Gedenken an die Todesopfer der Corona-Pandemie solle auch den Angehörigen Beistand und Mitgefühl gezeigt werden. Ebenso solle bei der zentralen Veranstaltung um die Gesundung derjenigen gebeten werden, "die jetzt noch in den Krankenhäusern behandelt werden oder sogar um ihr Leben ringen".

Mit Blick auf die erwartete Impfstoffzulassung in Europa und den Start der ersten Corona-Impfungen diesen Sonntag (27. Dezember) sprach der Bundespräsident von einem "Tag der Hoffnung". Es sei ein "Licht am Ende des Tunnels" erkennbar. "Jeder Impfvorgang ist ein kleiner Schritt in Richtung Normalität, die wir uns alle wieder wünschen", sagte Steinmeier.

Zugleich betonte der Bundespräsident, dass der Beginn des Impfens noch nicht das Ende der Pandemie sei. Dies zeige die aktuell hohe Zahl der Corona-Infektionen. Weiterhin müssten die gebotenen Mindestabstände und Hygienevorschriften eingehalten werden.

Menschen, die beim Impfen mit Blick auf ihre eigene Gesundheit noch größeren Aufklärungsbedarf sehen, könnten sich in den Impfzentren umfassend beraten lassen, sagte Steinmeier: "Es gibt eine allgemeine Aufklärung." In den Impfzentren stünden Ärzte und weiteres Fachpersonal bereit, um bei Bedarf über die Corona-Impfung zu informieren. Prinzipielle Impfgegner forderte Steinmeier auf, nachzudenken, ob man "Solidarität aus prinzipieller Gegnerschaft schlicht und einfach verweigert oder nicht".

Bundesweit sind den Angaben zufolge mehr als 400 Impfzentren geplant, um die Bevölkerung in den kommenden Monaten gegen das Corona-Virus zu impfen. Das größte Impfzentrum in Berlin befindet sich in der Arena. Es verfügt unter anderem über 80 Impfkabinen, wie Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) betonte.