Nürnberg (epd). Die Corona-Pandemie hat dem Arbeiten im Homeoffice Auftrieb gegeben. Eine am Montag veröffentlichte Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass in Betrieben, in denen zumindest für einen Teil der Belegschaft Homeoffice prinzipiell möglich ist, 38 Prozent der Beschäftigten dies auch tatsächlich nutzen können. Vor der Covid-19-Pandemie traf dies auf 27 Prozent der Beschäftigten zu. 13 Prozent der Beschäftigten können der Umfrage zufolge kein Homeoffice nutzen, obwohl dies ihre Tätigkeit eigentlich zulässt. Das sind zehn Prozent weniger als vor der Pandemie. Rund die Hälfte der Beschäftigten kann kein Homeoffice nutzen, weil ihre Tätigkeit dies nicht zulässt, wie aus der Studie hervorgeht.
Die IAB-Studie beruht auf einer Befragung von 1.500 Betrieben von Mitte Oktober. 42 Prozent der Unternehmen geben darin an, dass sie zumindest einem Teil ihrer Beschäftigten die Möglichkeit bieten, im Homeoffice zu arbeiten. Deutliche Unterschiede zeigen sich über die Größe der Betriebe hinweg. Über 90 Prozent aller Großbetriebe mit mehr als 250 Beschäftigten ermöglichen zumindest einem Teil der Beschäftigten Homeoffice. Bei Kleinstbetrieben mit bis zu neun Beschäftigten ist dies bei 36 Prozent der Fall.
Ein Drittel der Betriebe, die ihren Beschäftigten während der Pandemie Homeoffice ermöglicht hat, empfahl Homeoffice ausdrücklich. Ein Drittel der Betriebe ordnete dies sogar an. Fast alle Betriebe, die kein Homeoffice einsetzen, geben an, dass sich die Tätigkeiten nicht für Homeoffice eignen. Einem Drittel der Betriebe fehlt die technische Ausstattung, 20 Prozent geben den Datenschutz als Hürde an. Die IAB-Forscherinnen und Forscher erklären: "Wenn solche Hemmnisse noch stärker abgebaut werden können, so besteht in der aktuellen Situation mit hohem Infektionsgeschehen und verstärkten Beschränkungen noch ein deutlicher Spielraum für mehr Homeoffice."
Für die Betriebe ist die Umstellung auf Homeoffice auch mit Investitionen und Personalkosten verbunden. 58 Prozent der Betriebe, die den Einsatz von Homeoffice in der Pandemie forciert haben, schafften nach eigenen Angaben neue Hardware wie Laptops oder Headsets an. 45 Prozent investierten in neue Software wie Tools für Videokonferenzen. 47 Prozent bauten den IT-Support für Beschäftigte aus. 21 Prozent führten zusätzliche Schulungen durch.