Patientenschützer Brysch: Impfverordnung muss nachgebessert werden

Patientenschützer Brysch: Impfverordnung muss nachgebessert werden

Hannover, Hamburg (epd). Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, kritisiert die Verordnung für Impfungen gegen das Coronavirus. Gebraucht würden praktische Lösungen für Pflegepersonen und enge Angehörige von alten Menschen, sagte Brysch dem Radiosender NDR Info am Samstag. "Man erhält als 90-Jähriger die Information, in ein Impfzentrum zu kommen und hat als Begleitung die 62-jährige Tochter dabei. Die Tochter geht aber ungeimpft wieder nach Hause". Dies könne nicht sein, so Brysch.

Außerdem forderte Brysch bei der Organisation der Impfungen ein bundesweit einheitliches Vorgehen. "Wie wird man informiert, wie kommt man in ein Zentrum, gibt es mobile Teams, die auch nach Hause kommen - diese Dinge müssen klar sein. Dann kommt auch eine Impfbereitschaft." Die Situation in deutschen Krankenhäusern bezeichnete er als stabil. Die Gefahr einer Triage sehe er derzeit nicht. "Es wird immer noch derjenige als erstes versorgt, der schwerkrank ist."

Problematisch sei die Lage in den Pflegeeinrichtungen. "Wenn ich erfahre, dass eine Pflegekraft sich teilweise um 40 Corona-infizierte Personen kümmern muss, ist offensichtlich Hilfe notwendig." Die Länder müssten hier dringend eingreifen, forderte Brysch.