Berlin (epd). Die Europäische Kommission ruft alle EU-Mitgliedstaaten auf, die Vorbereitungen für einen zügigen Beginn der Corona-Impfungen abzuschließen. "Jeder muss fertig sein, um sicherzustellen, dass der Impfstoff so schnell wie möglich für die Bürger bereitgestellt wird - und das hoffentlich noch in diesem Jahr", sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der Zeitung "Welt" (Donnerstag online). "Das wäre das schönste Weihnachtsgeschenk für uns alle."
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will am Montag über den Zulassungsantrag für den Covid-19-Impfstoff der Mainzer Biotechfirma Biontech und ihres Partners Pfizer entscheiden. Es wird erwartet, dass anschließend die EU-Kommission der EMA-Empfehlung folgen und den betreffenden Impfstoff noch vor Weihnachten zulassen wird.
Kyriakides versicherte, dass alle EU-Länder bei der Verteilung des Impfstoffes gleich behandelt würden. "Sichere und effektive Impfungen werden für alle Mitgliedstaaten zur selben Zeit und zu denselben Bedingungen verfügbar sein", sagte sie. "Kein Mitgliedsland wird Vorrang vor einem anderen erhalten und jedes Land wird gleich viele Dosen bekommen im Verhältnis zur jeweiligen Bevölkerungszahl." Diese Gleichbehandlung sei ein ganz wichtiges Prinzip in der Impfstrategie der EU.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte die Hoffnung geäußert, dass die ersten EU-Bürger noch vor Ende 2020 geimpft werden könnten. Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sollen die Impfungen in Deutschland bereits am 27. Dezember beginnen. Sein Ministerium will in einer Verordnung die Reihenfolge von Impfungen in Deutschland festlegen.