Berlin (epd). Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, fordert, FFP2-Masken nur an Menschen zu verteilen, die sie sich nicht leisten können. Neher erklärte am Donnerstag in Berlin, die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler müssten nicht auch noch Masken für Menschen subventionieren, die diese aus ihrem eigenen Einkommen problemlos zahlen können. Sie trügen zur Bewältigung der Pandemie bereits eine hohe Last.
Die Verteil-Aktion sei sicher gut gemeint, sagte Neher, "schießt aber klar übers Ziel hinaus". Es gebe dagegen Bevölkerungsgruppen, die von dem Verfahren ausgeschlossen seien wie etwa Wohnungslose und Menschen, die illegal in Deutschland leben, erklärte Neher. Sie sollten unbürokratisch Masken bei den Einrichtungen erhalten, die sie unterstützen, forderte der Chef des katholischen Wohlfahrtsverbands.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nannte die Maskenverteilung in der Debatte über den Etat seines Ministeriums im Bundestag eine "Unterstützung für die besonders Verwundbaren in dieser Zeit". Der Haushalt des Bundesgesundheitsministerium für das kommende Jahr steht ganz im Zeichen der Pandemiebewältigung. Er ist mit rund 35 Milliarden Euro um rund elf Milliarden Euro höher als in den Vorjahren. Auch die Kosten von 2,5 Milliarden Euro für die Verteilung von 400 Millionen FFP2-Masken trägt der Bund.
Die Masken, die besser vor einer Infektion mit dem Corona-Virus schützen als Alltagsmasken, sollen gut 27 Millionen Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid 19-Infektion erhalten, weil sie über 60 Jahre alt sind oder bestimmte Vorerkrankungen haben. Pro Person sollen die Apotheken 15 FFP2-Masken abgeben, drei kostenlos noch in diesem Jahr, weitere zwölf gegen eine geringe Zuzahlung im nächsten Jahr. Die Verteilung über die Apotheken wird dem Bundesgesundheitsministerium zufolge nach dem 15. Dezember beginnen.