Berlin (epd). Knapp drei Monate nach dem Brand des Flüchtlingslagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist eines der Programme für die Aufnahme besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge in Deutschland abgeschlossen. Wie das Bundesinnenministerium am Donnerstag in Berlin mitteilte, kamen am selben Tag 99 Flüchtlinge aus Griechenland am Flughafen Hannover an. 13 von ihnen waren unbegleitete Minderjährige, deren Aufnahme Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) im Rahmen eines europäischen Programms zugesagt hatte. Die insgesamt für Flüchtlinge aus griechischen Camps zugesagten Aufnahmen sind allerdings erst knapp zur Hälfte erfüllt.
Deutschland und andere europäischen Staaten hatten unmittelbar nach dem Brand Anfang September, der das Camp Moria zerstörte, die Aufnahme von 400 unbegleiteten Minderjährigen zugesagt. 150 davon sollten auf Deutschland entfallen. Die Aufnahme dieser Gruppe sei mit dem Transfer von Donnerstag abgeschlossen, teilte das Bundesinnenministerium mit.
Nach Drängen der SPD sagte die Bundesregierung im September darüber hinaus die Aufnahme von rund 1.553 bereits anerkannten Flüchtlingen von den griechischen Inseln zu. Seehofer hatte zudem im Sommer ein Kontingent für kranke Kinder und deren Familien von dort aufgelegt. Es umfasst rund 1.000 Personen. Bereits im Frühjahr hatte die Bundesrepublik zudem weitere unbegleitete Minderjährige aufgenommen.
Die von Deutschland zugesagten Aufnahmen aus Griechenland summieren sich insgesamt auf mehr als 2.700. Die Ankünfte am Donnerstag miteingerechnet kamen davon nach Angaben des Innenministeriums bislang 1.291 Menschen in der Bundesrepublik an.