Brüssel (epd). Nach der Zerstörung des Flüchtlingslagers Moria soll auf der griechischen Insel Lesbos bis September 2021 ein neues, europäischen Standards entsprechendes Lager entstehen. "Wir werden den ankommenden Migranten und Flüchtlingen menschenwürdige Bedingungen bringen", erklärte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Donnerstag in Brüssel, nachdem die Kommission und weitere EU-Behörden mit Griechenland eine entsprechende Vereinbarung getroffen hatten. Der Ort des neuen Zentrums ist noch unklar.
Das neue Lager soll der Vereinbarung zufolge bis zu 5.000 Menschen beherbergen können und alles Nötige aufweisen, etwa kaltes und warmes Wasser, Entwässerung, medizinische Versorgung und spezielle Angebote für Behinderte und Familien mit Kindern. Dort sollen auch die Asylverfahren stattfinden. Eine Hafteinrichtung ist ebenfalls geplant.
Wie schon bisher sollen griechische und EU-Behörden wie Frontex im dem neuen Lager tätig sein und Griechenland dabei die Hauptverantwortung behalten. Neu ist nach Darstellung der Kommission, dass die beiden Seiten entsprechend der gemeinsamen detaillierten Vereinbarung zusammenwirken wollen.
Das chronisch überfüllte Lager Moria stand jahrelang für eine unmenschliche Unterbringung von Schutzsuchenden in Europa, bis es im September weitgehend abbrannte. Daraufhin wurde ein Behelfslager in Mavrovouni beziehungsweise Kara Tepe geschaffen, wo aktuell laut Kommission 7.200 Menschen untergekommen sind. Es soll bis zum Start des neuen Zentrums erhalten bleiben.