München (epd). Mit der Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen zu Monatsbeginn hat sich auch der Anteil der Firmen mit Kurzarbeit erhöht. Er stieg auf 28 Prozent, nach 24,8 Prozent im Oktober, wie Umfragen des Münchner ifo Instituts ergaben. Wie die Wirtschaftsforscher am Montag mitteilten, stieg die Quote besonders stark bei Hotels von 62,9 auf 91 Prozent der Unternehmen. In der Gastronomie erhöhte sich der Anteil von 53,4 auf 71,7 Prozent, bei Reisebüros und Reiseveranstaltern von 88 auf 91,1 Prozent.
Der Anstieg betrifft nach Angaben des ifo Instituts fast alle großen Wirtschaftszweige. Bei den Dienstleistern stieg die Kurzarbeit von 24 auf 30,6 Prozent der Unternehmen, im Handel von 18,8 auf 20,7 Prozent und auf dem Bau von 7,4 auf 9 Prozent. Nur in der Industrie sei ein leichter Rückgang zu verzeichnen gewesen, von 31,9 auf 30,5 Prozent.
Einzelne Branchen meldeten in den Umfragen auch kräftige Rückgänge gegen den Trend, so die Autobranche von 50 auf 36,7 Prozent, das Verlagswesen von 42 auf 34,7 Prozent sowie die Firmen zur Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften von 64,2 auf 52,5 Prozent.
Die Ergebnisse beruhen auf einer Zusatzfrage nach der aktuellen Kurzarbeit in der monatlichen Konjunkturumfrage des ifo Instituts. Hierzu gingen Meldungen von rund 7.000 Unternehmen ein. Der Gesetzgeber hat infolge der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie die Hürden für Kurzarbeit gesenkt und das Kurzarbeitergeld aufgestockt.