Berlin (epd). Der Bundestag hat zwei Rednerinnen zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus eingeladen. Am 27. Januar nächsten Jahres werden die ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, und die Publizistin Marina Weisband im Parlament in Berlin sprechen, wie der Bundestag am Freitag mitteilte. Während die 88-jährige Knobloch selbst die Gräuel der Nationalsozialisten überlebte, kam die 33 Jahre alte Weisband als Kontingentflüchtling aus der Ukraine nach Deutschland und spricht als Vertreterin der dritten Generation nach der Shoah.
Ein Film über die in Israel restaurierte Sulzbacher Torarolle von 1793 ergänzt die Gedenkstunde. Die Torarolle soll am Ende der Feier im Andachtsraum des Bundestages fertiggestellt werden und zum Symbol staatlicher Selbstverpflichtung werden, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen und dauerhaft zu ermöglichen.
Im Jahr 1996 hatte der damalige Bundespräsident Roman Herzog (1934-2017) den 27. Januar, das Datum der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz, zum nationalen Gedenktag erklärt.