"Sternsinger" dringen auf Lieferkettengesetz

"Sternsinger" dringen auf Lieferkettengesetz

Aachen (epd). Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" fordert zum Schutz von Kindern ein Gesetz für die Beachtung menschenrechtlicher Standards in den Lieferketten von Unternehmen. Der Bundestag müsse noch im Laufe dieser Legislaturperiode ein "starkes Lieferkettengesetz" verabschieden, sagte die Expertin für Kinderrechte der Organisation, Petra Schürmann, am Donnerstag in Aachen anlässlich des Internationalen Tags der Kinderrechte (20. November).

Die Achtung der Menschenrechte in der gesamten Lieferkette sei "ein wichtiger Baustein in der Bekämpfung und Prävention von ausbeuterischer Kinderarbeit". Wenn Unternehmen etwa wegen der Corona-Pandemie ausstehende Löhne nicht mehr an die Eltern zahlten, seien Kinder direkt von den Folgen betroffen. "Das Haushaltseinkommen der Familien sinkt, soziale Sicherungssysteme fehlen und das Armutsrisiko steigt", betonte Schürmann. Die Folge: Viele Kinder müssten unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten.

Die Pläne von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für ein Lieferkettengesetz werden vor allem im Bundeswirtschaftsministerium infragegestellt. Streitpunkte sind insbesondere die geplanten Haftungsregeln und die Unternehmensgröße, ab der das Gesetz gelten soll.