Rom (epd). Die von der "Open Arms" an Bord genommenen 257 Flüchtlinge sind vor der sizilianischen Küste auf ein Quarantäne-Schiff gebracht worden. "Europa möge ihnen ein Leben in Freiheit garantieren, auf das jeder Mensch ein Anrecht hat", erklärte die spanische Hilfsorganisation Open Arms am Samstag auf Twitter.
Fünf Leichen, darunter die eines sechs Monate alten Babys, das nach der Rettung an Bord des Schiffes "Open Arms" gestorben war, sollten in der nahe gelegenen Hafenstadt Trapani an Land gebracht werden. Die 257 Flüchtlinge waren bei mehreren Rettungsaktionen im südlichen Mittelmeer aufgegriffen worden.
Seit Jahresbeginn erreichten dem italienischen Innenministerium zufolge rund 30.000 Bootsflüchtlinge Italien, drei Mal so viele wie im Vergleichszeitraum 2019. Die "Open Arms" ist derzeit das einzige Schiff einer Hilfsorganisation, das in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste Flüchtlinge aus Seenot rettet. Bei vier Bootsunglücken kamen in dem Gebiet allein in dieser Woche mindestens hundert Menschen ums Leben.
Knapp 200 Bootsflüchtlinge wurden in der Nacht auf Samstag nach Angaben der Sprecherin der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Safa Msehli, nach Libyen zurückgebracht. Sie forderte die internationale Gemeinschaft und die EU auf Twitter auf, dringend den "Zyklus aus Rückführung und Ausbeutung" zu beenden.