Die Planungen für den 3. Ökumenischen Kirchentag 2021 (ÖKT) in Frankfurt am Main laufen weiter. Die Stadt sei auch weiterhin ein verlässlicher Partner für die Veranstalter, sagte Kirchendezernent und Bürgermeister Uwe Becker (CDU) am Donnerstag nach einer Videokonferenz mit Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und den beiden ÖKT-Präsidenten Bettina Limperg und Thomas Sternberg. "Wir unterstützen die Kirchen bei den Planungen nach den Erfordernissen der Corona-Bedingungen, um zu einem realisierbaren Konzept zu kommen." Dafür würden in den nächsten Tagen weitere gemeinsame Gespräche geführt.
Limperg begrüßte die "Richtungsentscheidung" der Stadt Frankfurt. Deren Unterstützung sei eine wichtige Voraussetzung für den Ökumenischen Kirchentag. Sternberg machte zudem deutlich: "Wir suchen nach Lösungen, wie wir ein starkes ökumenisches Zeichen auch in Zeiten der Pandemie ermöglichen können. Wenn Kirchentagsfeeling unter vielen Menschen nicht möglich ist, müssen wir ein solches Ereignis neu denken. Dazu stehen wir in unseren Gremien mit den gastgebenden Kirchen und mit der Stadt Frankfurt im intensiven Austausch."
Sorgfalt statt Aktionismus
Alle Beteiligten hätten in dem Gespräch hervorgehoben, dass der Gesundheitsschutz an erster Stelle stehe, sagte Oberbürgermeister Feldmann. Sie seien sich ihrer Verantwortung voll bewusst und setzten in der momentanen Situation zurecht auf Sorgfalt statt Aktionismus.
Anfang der Woche stand zunächst eine Absage des Kirchentags im Raum. Die Entscheidung darüber, ob das Christentreffen stattfindet oder nicht, liegt bei den Veranstaltern, also dem Deutschen Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken.
Der Ökumenische Kirchentag ist für den 12. bis 16. Mai nächsten Jahres in Frankfurt geplant. Erst vor zwei Monaten hatten die Organisatoren entschieden, dass wegen der Corona-Pandemie die Teilnehmerzahl auf 30.000 Menschen beschränkt werden soll. Nun lässt die aktuelle Corona-Lage alle Pläne obsolet erscheinen, bei denen unter anderem auf weniger Veranstaltungen, Corona-Schnelltests, den Verzicht auf Privatunterkünfte sowie Zugangsbegrenzungen und hybride Veranstaltungen mit Übertragungen ins Internet gesetzt worden war.
Am ersten Ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003 hatten mehr als 200.000 Menschen teilgenommen, beim zweiten in München 2010 waren es mehr als 130.000. Im Jahr 2022 soll Ende Mai ein Katholikentag in Stuttgart gefeiert werden. Für 2023 lädt der Deutsche Evangelische Kirchentag Anfang Juni nach Nürnberg ein.