Frankfurt a.M., Maputo (epd). In Mosambik sind Zweifel an Berichten über ein angebliches Massaker von Islamisten an 50 Menschen im Norden des Landes aufgekommen. Der Gouverneur der nördlichen Provinz Cabo Delgado, Valige Tauabo, sagte laut der Zeitung "O País" (Donnerstag), es habe kürzlich keine Tötungen in der Region gegeben. Zuletzt hätten Islamisten am 6. April ein Massaker verübt.
Staatliche Medien hatten unter Berufung auf mutmaßliche Augenzeugen berichtet, Terroristen hätten in dem Dorf Mutaide am vergangenen Wochenende mehr als 50 Menschen auf einem Fußballplatz enthauptet. Der Gouverneur dementierte dies. Zugleich äußerte er sich laut der Zeitung besorgt darüber, dass trotz der Verfolgung durch das Militär die Überfälle von Terroristen andauerten. Das Massaker an 53 Jugendlichen im April habe die Bevölkerung in schlimmster Erinnerung.
In der Provinz Cabo Delgado terrorisieren Islamisten seit drei Jahren die Bevölkerung, mehrere Hunderttausend Menschen sind nach UN-Angaben bereits geflüchtet. Die Angreifer nennen sich "Ahlu Sunna Wa-Jamah" (Jünger der Tradition des Propheten) und haben angeblich der Terrormiliz "Islamischer Staat" die Treue geschworen. Im März und August eroberten sie in Cabo Delgado mehrere Städte und hielten sie besetzt. Der muslimisch geprägte arme Norden des Landes spielt wegen der geplanten Erdgasförderung für Mosambiks Wirtschaft eine wichtige Rolle.