Rom (epd). Das spanische Rettungsschiff "Open Arms" hat innerhalb von 24 Stunden bei zwei Einsätzen vor der libyschen Küste im Mittelmeer etwa 180 Flüchtlinge aus Seenot aufgenommen. Leider seien fünf Migranten ums Leben gekommen, weil sich offenbar an ihrem Boot mit etwa 100 Insassen der Boden gelöst habe, teilte die gleichnamige spanische Hilfsorganisation am Mittwoch auf Twitter mit. Die Geretteten würden an Bord der "Open Arms" ärztlich versorgt.
Bei einem weiteren Bootsunglück ertranken mindestens 13 Flüchtlinge vor der libyschen Küste. Unter den Toten seien auch drei Frauen und ein Kind, erklärte der Mittelmeer-Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Flavio Di Giacomo, auf Twitter. Elf Überlebende seien nach Libyen zurückgebracht worden. "Es wird weiter im Mittelmeer gestorben, und Libyen bleibt ein gefährliches Land und kein sicherer Hafen", fügte er unter Anspielung auf die umstrittene Zusammenarbeit europäischer Behörden mit der libyschen Küstenwache hinzu.
Wenige Seemeilen von der Unglücksstelle entfernt rettete die "Open Arms" gleichzeitig in internationalen Gewässern 88 Bootsflüchtlinge. Die Geretteten seien in einem schlechten Gesundheitszustand, berichtete Open-Arms-Gründer Oscar Camps.
Wegen der guten Wetterbedingungen erreichen derweil täglich weitere Bootsflüchtlinge von der Nordküste Afrikas die italienische Insel Lampedusa. Zuletzt wurden dort 300 der Neuangekommenen aus dem überfüllen Aufnahmezentrum auf ein Quarantäne-Schiff gebracht. Von den etwa 750 Menschen an Bord wurden rund 80 positiv auf das Coronavirus getestet.