Frankfurt a.M., Abidjan (epd). Bei blutigen Zusammenstößen nach der Wahl in der Elfenbeinküste sind Medienberichten zufolge seit Montag mindestens zwölf Menschen getötet worden. An verschiedenen Orten sei es zu Ausschreitungen zwischen Anhängern der Opposition und der Regierung gekommen, berichtete der französische Sender RFI in der Nacht zum Mittwoch. Auslöser waren demnach Proteste gegen die Wiederwahl von Präsident Alassane Ouattara für eine dritte Amtszeit.
Amtsinhaber Ouattara hat die Wahl am 31. Oktober nach offiziellen Angaben mit 94 Prozent der Stimmen gewonnen. Die Opposition hatte zum Boykott der Wahl aufgerufen. Sie hält die Wiederwahl Ouattaras für ungültig, weil die Verfassung nur zwei Amtsperioden erlaubt. Die Partei des Präsidenten erklärte dagegen, weil es eine neue Verfassung gebe, beginne die Zählung der Amtsperioden von vorn. Mehrere Oppositionspolitiker, darunter der unterlegene Präsidentschaftskandidat Pascal Affi N'Guessan, waren am Wochenende festgenommen und wegen Auflehnung gegen den Staat angeklagt worden.
Auch vor der Wahl war es zu blutigen Ausschreitungen gekommen. Etwa 50 Menschen wurden dabei seit August getötet. Medienberichten zufolge gibt es zunehmend auch Zusammenstöße zwischen ethnischen Gruppen. 2010 waren nach der Wahl rund 3.000 Menschen zu Tode gekommen, als Amtsinhaber Laurent Gbagbo seine Wahlniederlage gegen Ouattara zunächst nicht akzeptieren wollte. Die Elfenbeinküste in Westafrika hat rund 25,7 Millionen Einwohner und ist der größte Kakaoproduzent der Welt.