Hilfsorganisation präsentiert neues Rettungsschiff "Sea-Eye 4"

Hilfsorganisation präsentiert neues Rettungsschiff "Sea-Eye 4"

München, Regensburg (epd). Die Regensburger Seenotrettungsorganisation Sea-Eye stellt an diesem Sonntag ihr neues Rettungsschiff für das Mittelmeer vor. Das vierte Schiff der Hilfsorganisation sei deutlich größer als die bisherigen Rettungsschiffe, teilte Sea-Eye am Dienstag mit. Es sei die Antwort von Sea-Eye auf die zunehmenden Anforderungen, die im Einsatz an zivile Rettungsschiffe gestellt würden.

Bereits im September hatte Sea-Eye den Kauf des neuen Schiffes angekündigt, um Bootsflüchtlingen im Mittelmeer aus Seenot zu retten. Es solle nun mit Spenden zum Rettungsschiff umgerüstet werden. Das neue Rettungsschiff werde künftig den Namen "Ghalib Kurdi" tragen. Geplant sei eine Schiffstaufe, bei der Abdullah Kurdi, der Vater der ertrunkenen Kinder Ghalib und Alan Kurdi, das Schiff taufen werde. Ein Termin könne aber noch nicht genannt werden. Vorerst trage das Schiff den Projekttitel "Sea-Eye 4".

Zuvor hatte Sea-Eye-Vorsitzender Gorden Isler bei einer Anhörung im bayerischen Landtag in München erklärt, dass derzeit sechs Rettungsschiffe von italienischen Behörden festgesetzt seien. "Wir hätten in den vergangenen Wochen viel mehr Menschenleben retten können", kritisierte er. In diesem Jahr habe es kaum Seenotrettungseinsätze gegeben. Dennoch habe sich die Zahl der Menschen, die versucht hätten, über das Mittelmeer nach Europa zu kommen, verdreifacht. Isler forderte, die Seenotrettung zu entkriminalisieren.

epd lbm/et