Auftakt von religiöser Konferenz zu "Frauen, Glaube und Diplomatie"

Auftakt von religiöser Konferenz zu "Frauen, Glaube und Diplomatie"

Lindau (epd). Eine interreligiöse Versammlung zum Thema "Frauen, Glaube und Diplomatie" hat am Dienstag in Lindau begonnen. Bis Freitag treffen sich mehr als 600 Teilnehmende aus über 60 Ländern bei der überwiegend digitalen Konferenz, die von der größten interreligiösen Nichtregierungsorganisation "Religions for Peace" veranstaltet wird. Ziel sei es, den Dialog zwischen den Religionen auch in schwierigen Zeiten zu fördern, hieß es.

Inhaltlich geht es erstmals speziell um die friedensstiftende Rolle von gläubigen Frauen: "In Friedensprozessen sollten die Fähigkeiten von Frauen häufiger genutzt werden", sagte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, zum Auftakt. Käßmann ist Mitglied im World Council Religions for Peace.

Gerade in der weltweiten Corona-Krise zeige sich, dass Führungsqualitäten auf Grundlage von Glauben neu definiert werden müssten, sagte die Generalsekretärin von "Religions for Peace", Azza Karam. Entscheidend sei die Kombination von Führen und Dienen, sagte Wolfgang Schürer, Vorsitzender der Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft. Diese Kombination werde in von Männern dominierten Gesellschaften meist als Paradox wahrgenommen. Doch die Konferenz wolle sich nicht auf Polarität konzentrieren, "sondern nach Ergänzendem in der Menschheit suchen, nach dem Gemeinwohl".

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollte die Konferenz am Mittag virtuell eröffnen. Gesteuert wird die Versammlung unter strengen Corona-Regeln durch ein Kernteam in der Inselhalle im bayerischen Lindau.