Genf (epd). Die Corona-Pandemie führt laut Welternährungsprogramm zu einem drastischen Anstieg des Hungers. Bis Ende des Jahres würden 270 Millionen Menschen in knapp 80 Ländern unter einem akuten Mangel an Lebensmitteln leiden, erklärte ein WFP-Sprecher am Dienstag in Genf. Vor Beginn der Pandemie hätten in diesen Ländern knapp 150 Millionen Kinder, Frauen und Männer nicht genug zu essen gehabt.
Das WFP veröffentlichte eine neue Studie zu der Pandemie und Hunger. Angesichts der Krankheit Covid-19 riegelten Länder 2020 ihre Grenzen ab, schlossen Betriebe sowie öffentliche Einrichtungen und fuhren das gesellschaftliche Leben herunter. Die daraus entstehende globale Rezession verursacht nach WFP-Angaben die Ausweitung des Hungers.
WFP-Sprecher Tomson Phiri sagte, dass die Zahl der Hungernden schon in den vier Jahren vor Beginn der Corona-Pandemie größer geworden sei. Bewaffnete Konflikte, Dürren, Überschwemmungen und wirtschaftliche Einbrüche hätten die globale Hungerkrise immer weiter verschärft. Das WFP erhält in diesem Jahr den Friedensnobelpreis für seine Verdienste im Kampf gegen den Hunger. Das WFP gehört zu den Vereinten Nationen und hat seine Zentrale in Rom.