Lindau (epd). Mit der friedensstiftenden Rolle von Frauen, die durch den Glauben inspiriert sind, beschäftigt sich eine internationale Versammlung im November in Lindau. Es ist die erste Zusammenkunft speziell zum Thema "Frauen, Glaube und Diplomatie", die von der größten interreligiösen Nichtregierungsorganisation "Religions for Peace" vom 10. bis 13. November veranstaltet wird. Thematisiert werden sollen insbesondere Erfahrungen von Frauen in Führungspositionen, die aktiv im Glauben und in der Diplomatie sind, wie die Geschäftsführerin von "Religions for Peace", Azza Karam, am Donnerstag in Lindau sagte.
Die Versammlung findet unter strengen Corona-Regeln statt, weswegen der Großteil der Teilnehmer virtuell dabeisein wird. Erwartet werden mehrere hundert Vertreter der Religionsgemeinschaften aus Zivilgesellschaft, Regierungen und Institutionen aus mehr als 60 Ländern.
Annette Schavan, Vorsitzende der Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft, erklärte, Religionen und ihre Wirkung würden in Europa häufig unterschätzt. Bei vielen Bürgern sei der Eindruck vorherrschend, dass religiöse Deutungsmuster durch wissenschaftliche Deutungen ersetzt worden seien. Dies habe sich "als Irrtum erwiesen", sagte Schavan. "Heute wissen wir, wie hoch die Bedeutung der Religionen für den Frieden ist", sagte die frühere Bundesministerin.