Potsdam/Berlin (epd). Mit einer Feier in der Berliner Synagoge Rykestraße soll an diesem Donnerstag ein weiterer Absolvent des Potsdamer Abraham-Geiger-Kollegs zum Rabbiner ordiniert werden. Die Feier werde in einem internen feierlichen Rahmen gehalten und sei "quasi eine Momentaufnahme unserer Krisenzeit", teilte das Abraham-Geiger-Kolleg am Mittwoch in Potsdam mit. Erwartet würden rund 70 Gäste, darunter 16 Rabbiner und Lehrende.
Die Zeremonie sei zugleich ein Beispiel dafür, wie sich ein traditionelles Prozedere mit der Berliner Infektionsschutzverordnung gut verbinden lasse, hieß es. Bei der Ordinationsfeier gelten den Angaben zufolge Masken- und Abstandspflicht, vor Ort gibt es Anwesenheitslisten.
Bei der zehnten Ordinationsfeier des Kollegs mit rund 300 Gästen am 10. September konnte der künftige Rabbiner Maximilian Feldhake nicht in sein geistliches Amt eingeführt werden, weil er wegen eines Coronafalls in seinem Arbeitsumfeld als Vorsichtsmaßnahme in Quarantäne war.
Das Abraham-Geiger-Kolleg an der Universität Potsdam wurde 1999 als erstes akademisches Rabbinerseminar in Deutschland nach dem Holocaust gegründet. Es ist nach eigenen Angaben in den Werten des liberalen Judentums verwurzelt und verbindet jüdische Traditionen mit modernen wissenschaftlichen Fragestellungen.
Die ersten drei vom Abraham-Geiger-Kolleg ausgebildeten Rabbiner wurden 2006 in Dresden ordiniert. Inzwischen wurden an dem Rabbinerseminar nach eigenen Angaben mehr als 40 Absolventinnen und Absolventen für die Arbeit in der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und Europa, Israel und weiteren Ländern ausgebildet.