Berchtesgaden/Dortmund (epd). Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnt vor einer Isolation der Pflegebedürftigen in der Lockdown-Region Berchtesgadener Land. Der Stiftungsvorstand Eugen Brysch sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag, man müsse in der Region sicherstellen, "dass für die 4.000 Pflegebedürftigen ausreichend Schnelltests vorhanden sind". Dies gelte für ambulante und für stationär versorgte Menschen.
"Ein Schutz ohne Isolation ist sonst nicht möglich", mahnte Brysch. Es sei schleierhaft, wie das gewährleistet werden soll: "Es muss sichergestellt sein, dass jeder Pflegebedürftige, jeder Angehörige und jede der über 1.000 Altenpflegekräfte jeden Tag einen Schnelltest erhält."
Der bayerische Landkreis Berchtesgadener Land befindet sich seit 14 Uhr an diesem Dienstag (20. Oktober) in einem faktischen Lockdown. Das bedeutet, dass Wohnungen nur noch aus triftigen Gründen verlassen dürfen - etwa, um zur Arbeit zu gehen. Schulen und Kitas sind zu, Restaurants dürfen Essen nur noch zum Mitnehmen anbieten. Dies gilt vorerst bis zum 2. November.
In dem Landkreis wurde am Montag ein Sieben-Tage-Inzidenzwert von über 250 festgestellt, Medienberichten zufolge ist er inzwischen auf mehr als 270 gestiegen. Das Landratsamt allerdings meldet einen gesunkenen Wert von rund 236.