Bonn (epd). Die UNO-Flüchtlingshilfe warnt vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie vor den Folgen zunehmender Ernährungsprobleme bei Flüchtlingen. 85 Prozent der Flüchtlinge weltweit würden von Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen aufgenommen, die über ein schwächeres Gesundheitswesen sowie unzureichende Wasserversorgungssysteme und Sanitäranlagen verfügten, teilte die UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn am Donnerstag anlässlich des Welternährungstags (16. Oktober) mit.
Die Maßnahmen gegen die Pandemie hätten zudem negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, da viele Menschen ihre Einkommen verlören und die Mangelernährung steige, hieß es. Gleichzeitig zeigten Konflikte wie im Südsudan, wie sehr Hunger und Flucht zusammenhingen.
"Ein Teufelskreis von Gewalt, Hunger und Flucht entsteht, wenn Nahrung knapp wird. Der weltweite Kampf gegen Hunger muss trotz und gerade wegen Corona intensiviert werden", sagte der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer. Allein im Südsudan seien Millionen Menschen von Nahrungsmittelknappheit bedroht. Knapp vier Millionen Menschen - fast ein Drittel der gesamten Bevölkerung - seien durch den Konflikt entwurzelt. 82 Prozent der südsudanesischen Flüchtlinge seien Frauen und Kinder. Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mit Sitz in Genf.