Wiesbaden (epd). Im Jahr 2019 haben sich knapp 4,4 Millionen Menschen in Deutschland eine Erhöhung ihrer Arbeitszeit oder überhaupt einen Arbeitsplatz gewünscht. Damit sank das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial bei Frauen im Männern im Alter von 15 bis 74 Jahren im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent (231.000). Ob und inwieweit dieser Trend sich fortsetzen oder durch die Corona-Krise im laufenden Jahr 2020 unterbrochen wird, sei unklar, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit.
Das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial ergab sich im vergangenen Jahr aus knapp 1,4 Millionen Erwerbslosen und rund 2,1 Millionen Unterbeschäftigten, die sich einer höhere Arbeitszeit wünschen. 899.000 Menschen rechneten die Statistiker zu einer sogenannten stillen Reserve. Das sind Menschen, die zwar Arbeit suchen, jedoch aus unterschiedlichen Gründen kurzfristig innerhalb von zwei Wochen keine Stelle antreten können.
Den 2,1 Millionen Unterbeschäftigten standen 2019 fast 1,5 Millionen Erwerbstätige gegenüber, die weniger arbeiten wollten. Diese sogenannten Überbeschäftigten haben den Wunsch, ihre Arbeitszeit bei entsprechend verringertem Einkommen zu reduzieren.
epd kfr