Berlin (epd). Vor dem Jahrestag des antisemitischen Anschlags in Halle hat der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Edgar Franke, den Betroffenen weitere Unterstützung zugesagt. "Wir werden weiter für die Verletzten und Hinterbliebenen da sein, auch noch Jahre nach dem Anschlag", sagte Franke am Donnerstag in Berlin. Der rechtsextremistische Anschlag habe tiefe Wunden hinterlassen. "Die Trauer um die Getöteten, die Verletzungen und die Erinnerungen an die Tat bleiben", sagte Franke.
Der Beauftragte für Terroropfer erklärte, es gehe nicht nur um die Hinterbliebenen und Verletzten, sondern auch die zahlreichen Augenzeugen, die die Tat haben miterleben müssen. "Mein Team und ich kümmern uns seit dem Anschlag um psychologische, soziale und praktische Hilfen." Zudem habe der Bund die Betroffenen mit finanziellen Soforthilfen unterstützt. Durch die Ausweitung der Hilfen auf wirtschaftliche Schäden könne auch Geschäften wie dem Dönerimbiss geholfen werden, ergänzte Franke.
Am 9. Oktober 2019 hatte ein Attentäter aus rechtsextremistischer Gesinnung heraus einen Anschlag auf die Synagoge in Halle verübt. Beim Versuch, am jüdischen Feiertag Jom Kippur in das Gotteshaus einzudringen, scheiterte er und erschoss eine 40 Jahre alte Passantin und in einem Döner-Imbiss einen 20 Jahre alten Mann.
Zum Jahrestag wird am Freitag in Halle mit zahlreichen Veranstaltungen an die Opfer erinnert. Geplant sind ein Glockengeläut zur Uhrzeit der Tat und die Enthüllung von zwei Gedenkorten. Bei der zentralen Gedenkveranstaltung am Nachmittag wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet.