Saarbrücken, Trier (epd). Die jährliche Aktion Autofasten geht nach 22 Jahren zu Ende. "Wir sind darüber alles andere als glücklich", sagte der evangelische Pfarrer Hans Jürgen Gärtner für den Trägerkreis der Aktion am Freitag in Saarbrücken. "Allerdings haben sich aufgrund der finanziellen Unwägbarkeiten, die die Corona-Krise für die Träger der Aktion zeigt, gleich mehrere Kirchen und Bistümer aus der Aktion für 2021 zurückgezogen oder ihre Unterstützung gekürzt." Daher sei für 2021 die Aktion Autofasten finanziell nicht mehr darstellbar gewesen. Damit ist die diesjährige 23. Aktion Autofasten die letzte.
An der letzten Aktion hatten sich in diesem Jahr die Evangelische Kirche im Rheinland und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sowie die Bistümer Trier, Mainz, Fulda und das Erzbistum Köln beteiligt. Seit Start der Aktion verzichteten den Angaben zufolge mehr als 25.000 Menschen so oft wie möglich auf ihr Auto. Weitere Partner waren unter anderem auch Greenpeace, der Deutsche Fahrrad Club (ADFC) sowie das hessische und das saarländische Umweltministerium. Auch Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen beteiligten sich regelmäßig mit Angeboten, Gewinnspielen und verbilligten oder kostenlosen Tickets.
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hob hervor, die Aktion ende nicht, weil sie nicht mehr sinnvoll sei: "Vielmehr habe ich den Eindruck, dass es für viele Menschen mittlerweile ganz selbstverständlich ist, bewusst über ihre Mobilität nachzudenken und entsprechend zu handeln." Kirche dürfe weiterhin die Themen Bewahrung der Schöpfung und Klimagerechtigkeit nicht aus den Augen verlieren. "Ich danke allen, die sich über die Jahre hinweg für die Aktion Autofasten eingesetzt haben", erklärte Ackermann. "Ich glaube, wir haben damit die Welt ein ganz klein bisschen besser gemacht."