Dortmund (epd). Die Arbeitsanforderungen an Beschäftigte in Deutschland sind laut einer Studie weiterhin hoch. Rund die Hälfte der Befragten gebe an, häufig von starkem Termin- oder Leistungsdruck betroffen zu sein, ergab der aktuelle "Stressreport" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, der am Donnerstag in Dortmund veröffentlicht wurde. Damit bleibe die Arbeitsintensität seit einigen Jahren "unverändert hoch", hieß es.
Zugleich verringerten sich bei einem Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Handlungsspielräume. So erklärten 64 Prozent der rund 20.000 Befragten, dass sie ihre Arbeit selbst planen und einteilen könnten. Im Jahr 2006 waren es noch 68 Prozent.
Grundlage für den "Stressreport 2019" sind Daten aus einer Erwerbstätigenumfrage, für die 2018 über 20.000 Menschen interviewt wurden. Zudem flossen Daten aus einer Arbeitszeitbefragung und einer Studie zur mentalen Gesundheit bei der Arbeit in die Untersuchung ein.
Im Trend liegt die Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort. So berichtete in der Umfrage fast jeder Fünfte, in Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst zu arbeiten. Etwa jeder vierte Beschäftigte arbeitete ortsflexibel, was mit Dienstreisen, Auswärtsübernachtungen oder wechselnden Arbeitsorten verbunden war.
Das hat negative gesundheitliche Folgen für die Betroffenen: Etwa jeder siebte Beschäftigte (15 Prozent) bezeichnete seinen Gesundheitszustand als weniger gut oder schlecht. Bei den Beschwerden hätten vor allem Erschöpfung (49 Prozent) und Schlafstörungen (30 Prozent) zugenommen. "Eine gute Gestaltung der Arbeit trägt wesentlich zur Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten bei", mahnte die Präsidentin der Bundesanstalt, Isabel Rothe. Deshalb müssten Arbeitsmenge und Arbeitszeit für die Beschäftigten "angemessen" gesteuert werden, forderte die Expertin. Zudem brauchten die Beschäftigten ausreichende Handlungsspielräume, um ihre Aufgaben bewältigen zu können.