Berlin (epd). In der Corona-Krise wächst die Sorge um den Verbraucherschutz. Demnach sieht jeder fünfte Verbraucher (21 Prozent) seine Interessen "eher nicht gut" oder "gar nicht" geschützt, wie aus dem am Donnerstag in Berlin vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) vorgestellten Verbraucherreport 2020 hervorgeht. Besonders kritisch werde der Bereich "Internet und Digitalisierung" gesehen.
Demnach empfinden 47 Prozent der Befragten ihre Interessen in diesem Bereich als nur unzureichend geschützt. Die meisten Beschwerden gebe es bei Online-Shopping (19 Prozent), Mobilfunk (18 Prozent) und bei Angeboten von Komplettpaketen mit Telefon, Mobilfunk, Internet und/oder Fernsehen (14 Prozent), erklärte der vzbz.
Zudem hatte jeder vierte Befragte (26 Prozent) in den vergangenen zwölf Monaten Probleme mit Verträgen, wie es weiter hieß. Als Hauptproblem sei die Differenz zwischen vereinbarter und tatsächlich erhaltener Leistung, also zum Beispiel der Internet-Bandbreite, genannt worden. Danach folgten Probleme beim Kundenservice mit 30 Prozent sowie Beschwerden über einen komplizierten oder intransparenten Kündigungsprozess mit 17 Prozent.
"Die Pandemie bringt neue Herausforderungen für die Gesellschaft wie Kurzarbeit, den Umgang mit ausgefallenen Veranstaltungen und stornierten Reisen und neue Anforderungen an Digitalisierung", betonte vzbv-Vorstand Klaus Müller mit Blick auf den neuen Bericht. Für den Verbraucherreport werden den Angaben zufolge jedes Jahr 1.500 Verbraucherinnen und Verbraucher rund um das Thema Verbraucherschutz befragt.