Frankfurt a.M., Yaoundé (epd). Wegen der Ermordung von Frauen und Kindern im Norden Kameruns sind am Dienstag fünf Soldaten zu Haftstrafen verurteilt worden. Ein Militärgericht in der Hauptstadt Yaoundé verhängte gegen vier Männer die Höchststrafe von zehn Jahren Gefängnis ohne Bewährung, und gegen einen weiteren Angeklagten zwei Jahre, wie der französische Auslandssender RFI berichtete. Die Soldaten hatten 2015 in einer von der Terrororganisation Boko Harm umkämpften Region zwei Frauen und deren beide Kinder erschossen. Ein Video der Tat löste 2018 international Empörung aus.
Auf dem Video war zu sehen, wie Frauen mit verbundenen Augen von Männern in Militäruniform hingerichtet wurden. Zwei Soldaten, denen eine Beteiligung an der Ermordung vorgeworfen wurde, waren im August freigesprochen worden. Im Norden Kameruns und den angrenzenden Ländern operieren mehrere islamistische Gruppen. Den Regierungstruppen wurden im Kampf gegen den Terrorismus immer wieder schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Im April hatte die Armee eingeräumt, für ein Massaker im Dorf Ntumbo mit 13 Toten, darunter zehn Kindern, verantwortlich zu sein.