Berlin (epd). Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat den Zentralrat der Juden in Deutschland als unverzichtbare moralische Instanz und Verteidiger grundlegender Freiheitswerte gewürdigt. Zum Festakt am Dienstag in Berlin anlässlich des 70-jährigen Bestehens erklärte Grütters am Montag, der Zentralrat habe "entscheidend dazu beigetragen, dass sich jüdische Menschen in Deutschland wieder willkommen fühlen". Dies sei leider immer noch keine Selbstverständlichkeit, gerade angesichts aktueller antisemitischer Hetzparolen und gewalttätiger Übergriffe.
Grütters betonte, "als sich der Zentralrat der Juden vor 70 Jahren gründete, lag vor Deutschland ein langer Weg der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Barbarei". Dieser langwierige Prozess habe den Deutschen das zivilisatorische Versagen während der Diktatur klar vor Augen geführt: "Zugleich hat er unsere gesellschaftliche Widerstandskraft gegen Antisemitismus und Rassismus gestärkt", so die CDU-Politikerin.
Der Zentralrat der Juden wurde am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main gegründet. Derzeit gehören ihm nach eigenen Angaben 105 jüdische Gemeinden mit rund 100.000 Mitgliedern an.
Zum 70. Jubiläum des Zentralrats der Juden sendet die ARD live den Festakt aus der Neuen Synagoge Berlin - Centrum Judaicum. Angekündigt sind unter anderem der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, sowie geladene Gäste aus Politik und Gesellschaft. Das musikalische Programm gestaltet Geiger Daniel Hope gemeinsam mit Kantor Isidoro Abramowicz.