Nürnberg (epd). Das Arbeitsvolumen in den Betrieben ist im zweiten Quartal dramatisch gesunken. "Die Zahl der Arbeitsstunden lag zwischen April und Juni so niedrig wie noch nie in einem Quartal seit der Wiedervereinigung", sagte Enzo Weber vom Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg. Die Arbeitszeit sei vor allem durch Kurzarbeit, Abbau der Zeitguthaben auf den Arbeitszeitkonten, Freistellungen und weniger Überstunden gesunken.
"Die Daten zum Arbeitsvolumen zeigen die Auswirkungen der wirtschaftlichen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie in ihrer vollen Wucht", erklärte das Institut. Das Arbeitsvolumen sei im Vergleich zum Vorjahresquartal um zehn Prozent auf 13,3 Milliarden Stunden gesunken. Gegenüber dem ersten Quartal 2020 bedeutet das einen saison- und kalenderbereinigten Rückgang um acht Prozent.
"Der Rückgang bei der Zahl der Erwerbstätigen blieb in Anbetracht des immensen wirtschaftlichen Schocks dagegen begrenzt", sagte Arbeitsmarktforscher Weber. Die Zahl der Erwerbstätigen ist nach den Angaben im zweiten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,3 Prozent gesunken und lag bei 44,7 Millionen. Gegenüber dem ersten Quartal 2020 ergibt sich saison- und kalenderbereinigt eine Abnahme von 1,4 Prozent.