Wiesbaden (epd). Ausländerinnen und Ausländer aus Nicht-EU-Staaten arbeiten in Deutschland weiterhin häufig befristet oder in geringem Umfang. Mehr als ein Drittel (34,4 Prozent) der Erwerbstätigen unter ihnen stand 2019 in einem sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnis, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das heißt, sie arbeiteten entweder befristet, weniger als 20 Wochenstunden, geringfügig beschäftigt oder in Zeitarbeit.
Von den Kernerwerbstätigen (Erwerbstätige von 15 bis 64 Jahren, ohne Personen in Ausbildung oder Freiwilligendienst) mit deutscher Staatsangehörigkeit waren dagegen nur 17,9 Prozent atypisch beschäftigt. Das waren 1,1 Millionen weniger als noch 2011. Bei Personen ohne eine EU-Staatsangehörigkeit konnte hingegen kein Rückgang festgestellt werden: Unter ihnen stieg die Zahl atypisch Beschäftigter im selben Zeitraum sogar um 240.000.
Bürgerinnen und Bürger aus anderen EU-Mitgliedsstaaten haben aufgrund der Arbeitnehmerfreizügigkeit hierzulande grundsätzlich den gleichen Zugang zum Arbeitsmarkt wie Deutsche. Trotzdem lag 2019 der Anteil atypisch Beschäftigter an den Kernerwerbstätigen aus anderen EU-Staaten mit 26,8 Prozent höher als bei den Deutschen, wie die Statistiker erklärten. Dabei waren EU-Bürgerinnen und Bürger vor allem häufiger in befristeter Beschäftigung (11,5 Prozent) und in Zeitarbeit (5,9 Prozent).
Wenn Personen ohne EU-Staatsangehörigkeit atypisch beschäftigt sind, dann sind sie den Angaben zufolge am häufigsten teilzeitbeschäftigt mit weniger als 20 Wochenstunden (19,5 Prozent) oder befristet beschäftigt (14,1 Prozent). Im Vergleich befanden sich 11,8 Prozent beziehungsweise 5,1 Prozent der deutschen Erwerbstätigen in den entsprechenden Beschäftigungsverhältnissen.