München (epd). Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist nach Berechnungen des ifo Instituts im August auf 4,6 Millionen Menschen gesunken. Im Juli lag die Zahl noch bei 5,6 Millionen, wie das Wirtschaftsinstitut am Donnerstag in München mitteilte. Der Anteil an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten schrumpfte damit von 17 auf 14 Prozent. "Der Rückgang war vergleichsweise kräftig im Handel, beim Gastgewerbe und bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, aber wesentlich geringer in der Industrie", sagt ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link.
Die Bundesregierung hatte zu Anfang der Corona-Krise den Zugang zur Kurzarbeit erleichtert. Im Mai wurde das Kurzarbeitergeld erhöht, im August die Bezugsdauer auf 24 Monate verlängert.
Nach der ifo-Schätzung sank die Zahl der Kurzarbeiter in der Industrie nur leicht von 2,1 auf 1,9 Millionen Menschen, also von 30 auf 27 Prozent der Beschäftigten. Zum Beispiel waren in der Metallindustrie im August noch schätzungsweise 465.000 Menschen in Kurzarbeit, nach 509.000 im Juli. Der Anteil schrumpfte von 45 auf 41 Prozent der Beschäftigten. Im Fahrzeugbau sank die Zahl von 423.000 auf 347.000, der Anteil von 38 auf 31 Prozent. In der Elektrobranche sind nun 234.000 Personen (29 Prozent) in Kurzarbeit, nach 271.000 im Juli (34 Prozent).
Stärker ging die Kurzarbeit bei den Dienstleistern zurück. Im Gastgewerbe sank die Zahl der Kurzarbeiter von 465.000 auf 377.000, was noch 34 Prozent entspricht. Im Juli waren es 42 Prozent. In Verkehr und Lagerei blieb sie stabil bei 256.000, also bei 14 Prozent. Bei sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen gab es einen Rückgang von 603.000 auf 457.000, also von 26 auf 20 Prozent der Beschäftigten. Auch im Handel ist die Zahl der Kurzarbeiter weiter kräftig zurückgegangen, von 637.000 auf 414.000.