Berlin (epd). Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zu ihrem 125-jährigen Bestehen als geschichtsträchtigen Ort und Zentrum eines gemeinwohlorientierten und engagierten Gemeindelebens gewürdigt. Anlässlich der am Dienstag gestarteten Festwoche zum 125. Kirchweihjubiläum erklärte Müller in Berlin, die Gemeinde der Kirche und ihre Pfarrer stünden für Jahrzehnte zivilgesellschaftlichen Engagements. Jüngstes Beispiel sei der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz 2016: "Die Gemeinde der Kirche pflegt die Erinnerung und das Andenken an die Getöteten und Verletzten und zeigt damit, wie bedeutend die Kirche für unsere Stadtgesellschaft ist."
Dieses Engagement sei für die gesamte Gesellschaft "von großem Wert". Auch bei etlichen Trauerfeiern für Prominente habe sich der Sakralbau als "Ort zentralen Gedenkens" für die Stadt erwiesen. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche bezeichnete Müller als Sehenswürdigkeit, die vor allem in Zeiten der Teilung symbolisch für den Westteil der Stadt gestanden habe: "Die Ruine des alten Baus mahnt an die Leiden des Zweiten Weltkrieges, die in deutscher Verantwortung anderen Nationen und Metropolen zugefügt worden sind, aber die auch unsere Stadt und die Berlinerinnen und Berliner erfahren haben." Die Kirche sei so zu einem steinernen Appell des "Nie wieder!" geworden.
Trotz der Coronavirus-Pandemie begeht die Kirche ihr 125. Kirchweihjubiläum mit einer Reihe von Veranstaltungen. Bis zum 16. September stehen ein Festgottesdienst, tägliche Andachten, Orgelmusiken und Führungen auf dem Programm.