Berlin (epd). Vor den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder am Donnerstag über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie appelliert Diakonie-Präsident Ulrich Lilie, insbesondere die Situation in Pflegeheimen in den Blick zu nehmen. Er forderte die Landesregierungen am Mittwoch in Berlin auf, die Gesundheitsämter so zu unterstützen, dass sie die notwendigen Schutzmaterialien und Testkapazitäten auch tatsächlich anbieten können. Aus der Pflegebranche kommt seit langem Kritik, dass Pflegebedürftige und Personal nicht ausreichend vor Infektionen geschützt werden.
Die soziale Isolation, wie sie viele Menschen in Pflegeheimen erlebt hätten, müsse ein zweites Mal unbedingt verhindert werden, sagte Lilie mit Blick auf wochenlange Besuchsverbote in Pflegeheimen in der Vergangenheit. "Diese Situation hat sowohl für die pflegebedürftigen Menschen als auch für die Pflegekräfte zu einer starken psychischen Belastung geführt", betonte der Diakonie-Präsident. Er forderte zudem mehr "Runde Tische" zu Corona und den psychosozialen Folgen.