Polizei-Gewerkschaft kritisiert umstrittene Fixierungstechnik

Polizei-Gewerkschaft kritisiert umstrittene Fixierungstechnik

Essen (epd). Nach dem umstrittenen Polizeieinsatz in der Düsseldorfer Altstadt gegen einen 15-Jährigen fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine Reform polizeilicher Methoden. Der GdP-Landesvorsitzende Michael Mertens sagte der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch), er bezweifele, dass die Technik, Menschen mit dem Knie auf dem Kopf am Boden zu fixieren, noch zeitgemäß sei. "Das muss verändert und angepasst werden."

Das Vorgehen der Beamten bei der Festnahme des Jugendlichen am Samstagabend habe den Vorgaben entsprochen, sagte Mertens: "Diese Technik ist Teil der Ausbildung, der Kollege hat sie schulmäßig eingesetzt und ausgeführt, was man ihm beigebracht hat."

Der Polizeieinsatz in der Düsseldorfer Altstadt hatte für Empörung gesorgt. Auf einem im Internet verbreiteten Video war zu sehen, wie ein Beamter den Kopf eines 15-Jährigen mit seinem Knie auf den Boden drückte. Bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf gingen mehrere Anzeigen gegen den Polizisten ein. Die Polizei erstattete zugleich Anzeige gegen den Jugendlichen wegen Beleidigung, Widerstands und eines tätlichen Angriffs.

Das Video aus Düsseldorf weckt Erinnerungen an den Fall des Afroamerikaners George Floyd, der Ende Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA getötet wurde. Ein Polizist hatte sein Knie minutenlang auf den Hals des in Handschellen am Boden liegenden Mannes gedrückt.