Berlin (epd). Die Diakonie Katastrophenhilfe hat einen besseren Schutz für humanitäres Personal in der Corona-Pandemie gefordert. Helferinnen und Helfer seien in diesen Zeiten einer besonders großen Gefahr ausgeliefert, erklärte die Präsidentin der evangelischen Organisation, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Dienstag zum Welttag der humanitären Hilfe am 19. August. Schon ohne Corona sei das Personal in der Humanitären Hilfe - speziell in Gewaltkonflikten - häufig der gleichen Lebensgefahr ausgesetzt wie die Bevölkerung. Nun habe die Pandemie weitere Risiken hinzugefügt. Besonders dort, wo aus politischen Gründen das Infektionsgeschehen klein geredet werde, wie in Brasilien oder Syrien, sei die Gefahr groß.
Humanitäre Helferinnen und Helfer könnten das Risiko nicht meiden, sie wendeten sich täglich denen zu, die der Krankheit am meisten ausgeliefert seien, betonte Füllkrug-Weitzel. "Die Mehrheit der Weltbevölkerung hat gegenwärtig kaum Chancen, sich vor Corona zu schützen, sich testen oder als Corona-Erkrankte behandeln zu lassen - das gilt für Hilfsbedürftige ebenso wie für Helferinnen und Helfer." Dabei seien die Menschen auf das humanitäre Personal vor Ort angewiesen.
Sie appelliere deshalb dringend, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter humanitärer Organisationen so gut wie möglich vor dem Corona-Erreger mit ausreichend Ausrüstung, Hygienematerial und Tests schützen können, sagte die Theologin. "Die gewaltigen Leistungen der lokalen Hilfsorganisationen in jedem Land müssen viel stärker anerkannt und unterstützt werden - hier besteht vordringlicher Handlungs- und Finanzierungsbedarf."