Genf (epd). Die UN-Kommission für Menschenrechte im Südsudan hat vor einer weiteren Eskalation der Gewalt in dem afrikanischen Land gewarnt. Seit Juni seien Hunderte Zivilisten verletzt und getötet worden, erklärte die UN-Kommission am Freitag in Genf. Das Blutvergießen gefährde die Stabilität des Staates. Hunderte Mädchen und Frauen seien verschleppt worden, Mädchen und Frauen seien Opfer von sexueller Gewalt. Mehr als 80.000 Menschen seien vor den Grausamkeiten geflohen.
Die Gewalt sei in sechs von zehn Gliedstaaten des Südsudan sowie einem Bezirk zu verzeichnen, hieß es. Die Täter zeigten keinerlei Respekt vor dem menschlichen Leben, beklagte die Vorsitzende der UN-Kommission, Yasmin Sooka. In einigen Gliedstaaten bekämpften sich verschiedene Bevölkerungsgruppen. In anderen Gebieten gingen die Angriffe von der Armee und bewaffneten Oppositionellen aus.
In dem gewaltsamen Umfeld könnten Covid-19, andere Krankheiten und der Hunger nicht wirksam bekämpft werden. Die Reaktion der Regierung unter Präsident Salva Kiir auf die Verbrechen sei völlig unzureichend. So gebe es keine Untersuchungen und keine strafrechtlichen Konsequenzen für die Straftaten.
In dem ölreichen Land herrscht seit 2013 ein Bürgerkrieg, bei dem Präsident Kiir und mehrere Rebellengruppen um die Macht kämpfen. Friedensbemühungen haben kein Ende der Gewalt gebracht. Der UN-Menschenrechtsrat setzte die Kommission zum Südsudan 2016 ein.