Genf (epd). Das Welternährungsprogramm übernimmt nach der verheerenden Explosion in Beirut die Essensversorgung von Teilen der Bevölkerung im Libanon. Die Organisation werde ihr Bargeldhilfeprogramm stark ausweiten, um bis zu einer Million Menschen zu erreichen, teilte WFP-Sprecherin Elisabeth Byrs am Freitag in Genf mit.
Die Menschen erhalten das Bargeld, um Lebensmittel zu kaufen. Bedürftige sollen somit selbst entscheiden, welche Nahrungsmittel sie benötigen. Zudem werde das WFP 17.500 Tonnen Mehl in das krisengeschüttelte Land liefern. Die Lieferungen sollen teilweise die Bestände ersetzen, die in der Explosion im Hafen von Beirut vernichtet wurden.
Den Angaben zufolge importiert der Libanon 85 Prozent der Nahrungsmittel, der größte Teil über den Beiruter Hafen. Im Libanon leben rund sieben Millionen Menschen. Das WFP veranschlagt einen Betrag von 235 Millionen US-Dollar (knapp 200 Millionen Euro), um die Hilfsmaßnahmen in dem nahöstlichen Land in den nächsten sechs Monaten zu finanzieren.
Am Dienstagabend vergangener Woche war es auf dem Beiruter Hafengelände zu gewaltigen Detonationen gekommen. Lokalen Medien zufolge waren 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat explodiert, die seit Jahren dort lagerten. Das WFP mit Hauptsitz in Rom gehört zu den Vereinten Nationen.