Frankfurt a.M., Maputo (epd). Im Norden Mosambiks kämpfen Armee und Islamisten um die Kontrolle über die Hafenstadt Mocimboa da Praia. Regierungstruppen hätten mit einer Offensive begonnen, um die Stadt zurückzuerobern, berichtete der britische Sender BBC am Donnerstag. Islamisten, die zum "Islamischen Staat" (IS) gehören sollen, hatten am Mittwoch die Kontrolle über den Ort unweit der Grenze zu Tansania übernommen.
In den vergangenen Tagen hatten bereits schwere Kämpfe in der Region stattgefunden. Lokalen Medienberichten zufolge flüchteten Soldaten der Regierungsarmee vor den radikalislamischen Gruppen. Die Angreifer benutzen dem BBC-Bericht zufolge die Bevölkerung als Schutzschild. Tansania kündigte an, die Offensive zu unterstützen. Mocimboa da Praia hat rund 30.000 Einwohner und ist ein wichtiger Umschlagplatz für Ölfirmen in der Region. Islamisten haben nach eigenen Angaben zuvor bereits zwei Militärstützpunkte außerhalb der Stadt eingenommen.
Seit 2017 versuchen radikale Islamisten im Norden Mosambiks, Gebiete zu erobern, oft ohne auf Gegenwehr der Armee zu stoßen. Die Angreifer nennen sich "Ahlu Sunna Wa-Jamah" (Jünger der Tradition des Propheten) und haben dem IS die Treue geschworen. Ende März eroberten sie in der nördlichen Provinz Cabo Delgado erstmals zwei Distrikthauptstädte und hielten sie stundenlang besetzt. Der muslimisch geprägte arme Norden des Landes spielt wegen der geplanten Erdgasförderung für Mosambiks Wirtschaft eine wichtige Rolle.