Nigerianischer Sänger wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt

Nigerianischer Sänger wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt

Frankfurt a.M., Abuja (epd). Ein islamisches Gericht im Norden Nigerias hat einen 22-jährigen Sänger wegen Blasphemie zum Tode verurteilt. Yahaya Sharif-Aminu habe in einem seiner Lieder einen Menschen über den Propheten Mohamed gestellt und damit Gotteslästerung begangen, urteilte ein Scharia-Gericht laut dem Sender BBC am Montag. Nach der Veröffentlichung des Liedes hatte ein aufgebrachter Mob das Haus des Sängers niedergebrannt und seine Verhaftung gefordert.

Im Norden Nigerias werden sowohl Scharia-Gesetze als das Strafrecht des Staates angewendet. Das letzte Todesurteil eines islamischen Gerichts in Nigeria wurde Medienberichten zufolge 2015 gesprochen, bisher jedoch nicht vollstreckt. Der Sänger Sharif-Aminu kann gegen das Urteil vom Montag in Berufung gehen. Auch der Gouverneur des Bundesstaats muss der Vollstreckung des Todesurteils durch den Strang vorher zustimmen.