Dubai, Colombo (epd). Sri Lankas Parlamentswahl hat einen klaren Sieger: Die Partei von Präsident Gotabaya Rajapaksa und Premierminister Mahinda Rajapaksa hat nach vorläufigen Ergebnissen eine deutliche Mehrheit gewonnen, wie der "Daily Mirror" am Donnerstag in Colombo meldete. Der Wahlsieg der Brüder und ihrer Sri Lanka Podujana Peramuna-Partei (SLPP) dürfte es den Rajapaksas ermöglichen, die Verfassung zu ändern und die Macht des Präsidenten wieder zu stärken.
Der Inselstaat im südindischen Ozean hatte am Mittwoch überschattet von der Corona-Pandemie eine neue Volksvertretung bestimmt. Zuvor war die Abstimmung wegen Infektionsgefahr zweimal verschoben worden. Nach Angaben der Wahlkommission gingen 71 Prozent der 16 Millionen Stimmberechtigten wählen.
Bei der Stimmabgabe war das Tragen von Masken Pflicht. Wähler mussten einen Mindestabstand von einem Meter einhalten und sollten nach Möglichkeit ihren eigenen Kugelschreiber mitbringen. Versammlungen, Kundgebungen und Feiern im Zusammenhang mit der Wahl sind noch bis kommende Woche untersagt. Sri Lanka hat bislang 2.839 Corona-Infektionen und elf Todesfälle durch Covid-19 gemeldet.
Der heutige Ministerpräsident Mahinda Rajapaksa hatte in seiner Amtszeit als Präsident 2009 die Rebellen der tamilischen Minderheit besiegt. Damit endete der seit 1983 dauernde Bürgerkrieg, in dem rund 100.000 Menschen starben. Dem Rajapaksa-Clan werden Menschenrechtsverletzungen und Korruption vorgeworfen. Zugleich wird ihnen ein gutes Management der Corona-Krise bescheinigt.