Nürnberg/München (epd). Die kirchliche Flüchtlingsorganisation Matteo appelliert an den bayerischen Ministerpräsident Markus Söder (CSU), er solle sich gegen Abschiebungen von Flüchtlingen während der Pandemie unter anderem in den Iran aussprechen. "Sie erhalten viel Anerkennung für Ihre souveräne Politik in der Corona-Krise", schreibt der erste Vorsitzende des Vereins, Stephan Reichel, in einem am Wochenende veröffentlichten Brief an Söder: "Dazu passen solche teuren, unmenschlichen und unnötigen Flüge mitten in der weltweiten Pandemie nicht". Corona-Hotspots wie Afghanistan, Pakistan, der Iran oder auch Italien würden so mehr belastet.
Nach Informationen der bayerischen Organisation Matteo plant das Bundesinnenministerium am Dienstag, 4. August, einen Abschiebeflug in den Iran, der derzeit ein Corona-Hotspot sei. Reichel befürchtet, dass von einer Abschiebung gut integrierte Menschen aus Bayern betroffen seien, die im Iran in akute Lebensgefahr geraten würden. Der Iran verfolge politische Gegner, Christen, "Ungläubige" und Homosexuelle. Frauen würden schwer diskriminiert. Nach China habe der Iran die höchste Zahl an Hinrichtungen weltweit. Viele Menschen würden in Gefängnissen und Folterkellern landen, so Reichel.