Essen, Berlin (epd). Der Bundesverband der Verbraucherzentralen kritisiert geplante Änderungen der Kontrollintervalle bei Lebensmitteln. "Die meisten Lebensmittelüberwachungsbehörden können ihre Aufgaben jetzt schon kaum bewältigen und haben viel zu wenig Personal", sagte der Chef des Bundesverbandes, Klaus Müller, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Daran werde eine neue Verwaltungsvorschrift aus dem Ernährungsministerium nichts ändern. "Dass eine Verlängerung der Kontrollintervalle zu einer besseren und effektiveren Lebensmittelüberwachung führt, ist zu bezweifeln", erklärte Müller weiter.
Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) plant offenbar eine Änderung der Verwaltungsvorschrift zu Lebenskontrollen. Dem Vorschlag zufolge sollen künftig weniger Regelkontrollen in Lebensmittelbetrieben stattfinden. Stattdessen sollen auffällige Betriebe stärker in den Fokus genommen werden. Das Bundeskabinett wollte sich am Mittwoch mit dem entsprechenden Entwurf befassen.
Auch wenn die Behörden mit der neuen Verwaltungsvorschrift ihre Ressourcen stärker auf Problembetriebe ausrichten könnten, gebe es das Risiko, dass insgesamt weniger kontrolliert werde, erklärte Verbraucherschützer Müller. Für eine funktionierende Lebensmittelüberwachung sei aus Sicht der Verbraucherzentralen hingegen mehr Personal, mehr Kontrollen und mehr Transparenz über die Ergebnisse dieser Kontrollen nötig.